1884 6. Januar
Paul Nipkow läßt sich vom Kaiserlichen Patentamt des Deutschen Reiches in Berlin ein "elektronisches Teleskop" patentieren, dessen Zweck es ist, "ein am Orte A befindliches Objekt an einem anderen Orte B sichtbar zu machen".

 

1928 11. Februar
Es gelingt die erste Übertragung eines Diapositiv-Bildes aus dem Laboratorium von Denes von Mihaly in Berlin Wilmersdorf zum telegraphentechnischen Reichsamt über Fernsprechleitungen. Das Raster besteht aus 30 Zeilen bei 10 Bildwechseln in der Sekunde.

31. August - 9. September
Bis zum 9. September führt Denes von Mihaly auf dem Stand der Reichspost während der 5. Deutschen Rundfunk-Ausstellung in Berlin unter der Bezeichnung "Fernsehschau" Fernsehbilder im Format 4 x 4 cm vor. Das Publikum kann sie durch eine Lupe betrachten. Das Raster besteht aus 900 Bildpunkten. Dies ist die erste Präsentation von Fernsehversuchssendungen. Auf der gleichen Ausstellung zeigt August Karolus die Abtastung von Filmbildern mit 96 Zeilen. Hier beläuft sich die Bildgröße auf 8 x 10 cm.

 

1929 8. März
Die Deutsche Reichspost präsentiert in der Nacht zum 9. März die erste drahtlose Fernsehsendung (ohne Ton) in Deutschland. Es wird von Berlin-Witzleben ein Bild mit 900 Bildpunkten übertragen und in verschiedenen Stadtteilen von Berlin empfangen. Fernsehversuchssendungen finden ab jetzt jeden Tag statt.

 

1930 Februar
Das Reichspost-Zentralamt gibt für seine Versuchssendungen den ersten Fernsehfilm in Auftrag. Titel: "Morgenstund' hat Gold im Munde".

 

1931 Das Reichspost-Zentralamt experimentiert für den Fernsehbildschirm mit der Braunschen Röhre. Folgende Beiträge wurden im Laufe des Jahres für Fernsehvorführungen von der Filmwirtschaft zur Verfügung gestellt: Wochenschauen, die Ratgebersendungen: »Wochenende«, »Tanz und Gymnastik", die Filme: »Ramona«, »Liebeswalzer«, »Nie wieder Liebe«, »Im Geheimdienst«, »Der ungetreue Eckehardt«.

 

1933 Erste Versuche mit GroBbildprojektoren für eine Bildfläche von 3 x 3,5 m finden unter Anwendung des Zwischenfilmverfahrens (mlt einer Übertragungsverzögerung von 65 Sekunden) statt.

 

1934 Die Produktion von Fernsehempfängern geht in Serie, Preis: 2500 bis 3600 Reichsmark. Jetzt sind 180 Zeilen die deutsche Fernsehnorm und die Geräte mit der Braunschen Vakuumröhre ausgestattet, das Bildformat betragt 23x26 cm.

Die Schauspielerin Ursula Patzschke wird vom Reichspostzentralamt als erste Fernsehansagerin eingestellt. Außerdem rezitiert sie Gedichte und improvisiert auf engstem Raum mit ihrem Dackel kleine Nummern vor der Kamera. In den Sendepausen arbeitet sie zusätzlich als Cutterin.

 

1935 22. März
Start des regelmäßigen Fernseh-Programmbetriebes in Berlin. An drei Abenden in der Woche werden von 20.00 bis 22.00 Uhr Sendungen ausgestrahlt. Der Sendebetrieb erfolgt durch die Reichspost, für das Programm zeichnet die Reichs-Rundfunk-Gesellschaft verantwortlich.

9. April
Die erste offentliche Fernsehempfangsstelle im Berliner Reichspostmuseum (Bild 18 x 22 cm) wird eröffnet.

15. Mai
Vier weitere öffentliche »Fernsehstuben« gehen in Berlin in Betrieb.

Herbst
Eröffnung der ersten öffentlichen Fernseh-Großbildstelle für rund 300 Zuschauer. Ein Zwischenfilm-Projektionsgerät vergrößert die Bildfläche auf 3x4 m.

 

1936 1.-16. August
Die Olympischen Spiele in Berlin werden mehrmals am Tag in 28 Fernsehstuben übertragen. Erstmals sind elektronische Kameras für Freilichtübertragungen im Einsatz. Die ersten Standempfänger mit vertikaler Braunscher Rohre, deren Bild über einen schräggestellten Spiegel im Deckel verfolgt werden kann, sind auf dem Markt. Die Bildgröße: 31 x 36 cm.

 

1937 22. April
Hans-Jürgen Nierentz tritt sein Amt als neuer Intendant des deutschen Fernsehens an, vorher leitete Curt Boese das Fernsehen. Nach einer Tätigkeit als Redakteur der Wochen-zeitschrift »Der Angriff« war Nierentz Abteilungsleiter am Reichssender Berlin. Seit 1936 arbeitete Nierentz als Reichsfilmdramaturg.

August
In Berlin werden Fernsehberichte vom Reichsparteitag der NSDAP in Nürnberg über Breitbandkabel übertragen. Die Fernsehnorm beträgt inzwischen 441 Zeilen bei 25 Bild-wechseln pro Sokunde.

 

1938 10. August
Die Reichspost-Fernsehgesellschaft erhält den Auftrag, gemeinsam mit fünf deutschen Firmen einen "Deutschen Einheitsempfänger« zu konstruieren.

1. November
Der Studiobetrieb im Berliner Deutschlandhaus wird vollständig aufgenommen. Zur Verfügung stehen ein Hauptstudio und ein zweites Studio, 1941 kommt ein drittes, kleineres hinzu. Der Regieraum hat die Abmessungen 7,5 x 4 m.

 

1939 28. Juli
Der "Deutsche Fernseh-Einheits- empfänger« wird auf der Funkausstellung präsentiert. Der Preis soll 650,- RM betragen und liegt damit deutlich unter dem, was etwa in England und Amerika für ein Gerät zu zahlen ist. Der Kriegsbeginn verhindert die Serienproduktion.

 


E 1, 1939

1940 Die Fernseh-GmbH entwickelt einen elektronischen Sucher. Der Kameramann kann so das tatsächlich Aufgenommene beobachten. Die Reichspost stellt die Entwicklungs-arbeiten am Farbfernsehen ein.

 

1941 März
Wöchentlich ein- bis zweimal wird di zweistündige Variete-Sendung »Wir senden Frohsinn - Wir spenden Freude« aus dem Kuppelsaal des Berliner Reichssportfeldes übertragen.

 

1942 August
In Paris beginnt die deutsche Besatzungsmacht vom Eiffelturm aus Fensehsendungen auszustrahlen, die in einem provisorischen Studio produziert worden sind. Intendant des Fernsehsenders ist Kurt Hinzmann.

 

1943 23. November
Das Gebäude des Berliner Fernsehrundfunks wird durch Bomben zerstört.

 

1945 2. Mai
Die Rote Armee besetzt das Berliner Funkhaus.

 

1947 21. November
Die Amerikanische Militärregierung ordnet die Errichtung dezentraler Rundfunkorganisationen an.

 

1948 1. Januar
Gründung des Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR) in der britischen Besatzungszone für die Länder Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg mit Sitz in Hamburg.

10. August
Gründung des Bayerischen Rundfunks (BR) in der amerikanischen Besatzungszone. Im weiteren Verlauf des Jahres werden der Hessische Rundfunk (HR), der Südwestfunk (SWF) und Radio Bremen (RB) gegründet.

13. August
Die Britische Militärregierung erlaubt dem NWDR, die Entwicklung des Fernsehens wiederaufzunehmen.

22. September
Für den NWDR-Fernsehversuchsbetrieb gilt nun die Norm von 625 Zeilen.

15. November
Der britische Rundfunk-Beauftragte Sir Hugh Charleton Greene übergibt die Amtsgeschäfte an den NWDR-Generaldirektor Adolf Grimme.

 

1949 6. April
Gründung des Süddeutschen Rundfunks (SDR) in der amerikanischen Besatzungszone.

 

1950 9./10.Juni
Die westdeutschen Rundfunkanstalten schließen sich in Bremen zur Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) zusammen.

12 Juli
Der NWDR sendet das erste deutsche Fernsehversuchsprogramm nach dem Zweiten Weltkrieg.

25. September
Offizielle Inbetriebnahme des NWDR-Fernsehsenders in einem ehemaligen Luftschutzhochbunker auf dem Hamburger Heiligengeistfeld.

25. November
Erstes Versuchsprogramm des DDR-Fernsehens.

27. November
Beginn eines regelmäßigen NWDR-Fernseh-Versuchsprogramms, es wird dreimal pro Woche ausgestrahlt, von 20.00 bis 22.00 Uhr.

 

1951 11. März
Die erste Kinderstunde im NWDR-Fernsehprogramm unter Leitung von Ilse Obrig wird gesendet, mittwochs zwischen 16.00 und 17.00 Uhr. Ilse Obrig war bereits im NS-Fernsehen für Kindersendungen zuständig.

3. August
Adolf Grimme (NWDR) wird ARD-Vorsitzender.

6. September
Das Fernsehen des NWDR erhält den ersten Fernseh-Übertragungswagen, der im Oktober erstmals bei der "Deutschen Industrie-Ausstellung« in Berlin eingesetzt wird.

6.-21. Oktober
12 Industriefirmen präsentieren auf der "Deutschen Industrieausstellung" eine »Fernsehstraße« mit 40 Empfängern.

21. Dezember
Die Geräteindustrie bietet der ARD-Fernsehkommission für die ersten 100000 Fernsehgeräte die Abgabe von je 50.- DM zur Mitfinanzierung eines erweiterten täglichen Programmbetriebs an, in der Erwartung, ein erweitertes Programm fördere auch einen erweiterten Markt für den Absatz von TV-Geräten.

 

1952 4. Januar
Das NWDR-Fernsehen präsentiert versuchsweise die erste »Tagesschau«.

28./29.Januar
Die ARD stimmt in München der Koordinierung eines Gemeinschaftsprogramms zu.

9. Februar
Die erste Sportsendung des NWDR-Fernsehens ist eine Übertragung vom Amateurboxen in der Hamburger ETV-Halle.

21. März
Die Karikatursendung von Mirko Szewszuk trägt den Titel »Was so geschah« und dient dem Rückblick auf Ereignisse der letzten 14 Tage.

4. April
Jürgen Roland informiert über Neuigkeiten aus der Hansestadt in der neuen Sendereihe »Was ist los in Hamburg?".

21. Dezember
Das DDR-Fernsehen in Berlin-Adlershof nimmt sein regelmäßiges Versuchsprogramm auf. Premiere der "Aktuellen Kamera«, moderiert von Herbert Kofer.

25. Dezember
Offizieller Beginn des NWDR-Fernsehprogramms. Der NWDR sendet von jetzt ab täglich von 20.00 bis 22.00 (bzw. 22.30) Uhr. Außerdem wird an einzelnen Wochentagen ein halb- bis einstündiges Nachmittagsprogramm für Frauen und Kinder ausgestrahlt.

26. Dezember
Offizieller Start der »Tagesschau« mit zunächst drei Sendungen in der Woche.

 

1953 Januar
Die Fernsehgebühr von monatlich 5,- Mark wird eingeführt.

15. Februar
Mit der »Erzählerstaffette« wird die erste eigenständige Spielshow des Deutscnen Fernsehens ausgestrahlt.

18. Februar
Das erste Quiz nach dem offiziellen Sendebeginn des Deutschen Fernsehens ist: »Kennst du Europa?«, ein »Fröhliches Raten mit jungen Menschen«, moderiert von Franz Thomale.

20. Februar
Erster Auftritt des Fernsehkochs Clemens Wilmenrod, der in den 50er Jahren zum beliebten TV-Star wird.

27. März
Die ARD-Sender legen fest, welche Anteile jede Anstalt zum Gemeinschaftsprogramm beizusteuern hat: der NWDR 50%, der BR 20%, der HR, der SDR und der SWF je 10%. Radio Bremen bleibt es freigestellt, sich bis zu 5% an diesem Programm zu beteiligen.

29. Mai
Start des europäischen Fernseh-Gemeinschaftsprogramms.

2. Juni
Eurovisionssendung aus Anlaß der Krönung der englischen Königin Elizabeth II. Die Feierlichkeiten werden für die Fernsehzuschauer in England, Frankreich, Holland und der Bundesrepublik live übertragen.

28. Juli
Die erste Fernsehübertragung einer katholischen Messe lost in Deutschland heftige Diskussionen aus. Vor allem theologische Fragestellungen, etwa die Abbildbarkeit einer Sakramenthandlung, werden debattiert

29. August
In Düsseldorf findet die erste Funkausstellung nach dem Krieg statt. Werner Höfers »Frühschoppen« hat hier seine Fernsehpremiere. Die weiteren Fernsehstars in Düsseldorf: Hans Joachim Kulenkampff und Peter Frankenfeld.

6. Oktober
Mit der Eröffnungssitzung des neu gewählten Bundestages und der Wahl des Bundeskanzlers am 9. Oktober findet die erste Fernseh-Direkt-Übertragung aus dem Deutschen Bundestag statt.

27. Oktober
Erste Theater-Live-Übertragung im Deutschen Fernsehen aus Köln: »Der Etappenhase« mit Willy Millowitsch.

30. November
Das NWDR-Fernsehen beginnt mit Vermißten-Suchdienstsendungen.

 

1954 31. Januar
Ausstrahlungsbeginn der Quizreihe »1 : 0 für Sie« mit Peter Frankenfeld.

1. April
Zum ersten Mal tritt ein Finanzausgleich zur finanziellen Unterstützung der kleinen durch die größeren ARD-Anstalten in Kraft.

1. Mai
Zum ersten Mal wird im deutscnen Fernsehen »Das Wort zum Sonntag« gesprochen.

6. Mai
NWDR-Entwurf eines Wochenschemas für das Fernsehprogramm: Sonntag »gehobene Unterhaltung<< (Lustspiel, Oper, Operette), Montag Familienprogramm, Dienstag und Donnerstag Lebensbilder und Dokumentarsendungen, Mittwoch ein gemischtes Programm aus Spielfilmen, leichter Unterhaltung, Features oder Übertragungen, Samstag leichte Unterhaltung.

1. Juni
Der Sender Freies Berlin (SFB) beginnt mit seinen Sendungen.

6. Juni - 4. Juli
Europäische Fernseh-Wochen, offizielle Eröffnung der Eurovision. 45 Fernsehsender in 8 Staaten verbreiten ein Gemeinschaftsprogramm (England, Frankreich, Belgien, Holland, Danemark, Italien, die Schweiz und die Bundesrepublik). Der Höhepunkt; die Übertragung des Endspiels um die Fußball-Weltmeisterschaft in der Schweiz am 4. Juli.

26. Juni
Alfred Gehris Komödie »lm sechsten Stock" (Regie: John Olden, Hauptdarstellerin: Inge Meysel) wird bei Publikum und Kritik ein großer Erfolg.

"Lohengrin" aus der
"Tonmöbelfabrik" Kuba, 1954

15. September
Ausstrahlungsbeginn der ersten Familienserie im Deutschen Fernsehen: »Unsere Nachbarn heute abend: Die Familie Schölermann«.

1. November
Das westdeutsche Fernsehprogramm ist als ARD-Gemeinschaftsprogramm nun unter der Bezeichnung »Deutsches Fernsehen« bundesweit zu empfangen.

2. Dezember
Die ARD zeigt eine Fernsehbearbeitung des Theaterstücks »Unsere kleine Stadt« (SWF) von Thornton Wilder in der Regie von Harald Braun, u. a. mit Mathias Wiemann. Michael Heltau und Liselotte Pulver.

 

1955 2. Januar
Robert Lembke stellt sein heiteres Beruferaten »Was bin ich?« vor.

12. Januar
Vielleicht die erste Talk-Show im Deutschen Fernsehen: Margot Hielscher empfangt in ihrer Schwabinger Dachwohnung - sie wurde im Studio nachgebaut - prominente Gäste wie Romy Schneider, Maurice Chevalier, Max Schmeling und Winnie Markus.

13. Januar
Die ARD zeigt das Fernsehspiel "Nora oder ein Puppenheim« (NWDR) nach dem Schauspiel von Henrik Ibsen in der Regie von Hanns Farenburg. Zu den Darstellern gehören Ewald Balser und Käthe Gold.

16. Februar
Abschluft des Staatsvertrages zur Gründung des NDR.

1. April
Die "Deutsche Wochenschau« kündigt ihren Kooperationsvertrag mit der»Tagesschau«. Fur die Inlands-Berichterstattung besitzt die »Tagesschau« nur wenige eigene Fernseh-Kameraleute, die Beschaffung des Auslandsmaterials ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht geklärt. Die »Tagesschau« stellt auf Schmalfilm und Magnetton um. Nach der Kündigung des Kooperationsvertrages durch die Kino-Wochenschau liefert die »Tagesschau«-Redaktion in den nächsten beiden Monaten 12 Programmstunden mit Aktualitäten aus aller Welt: 25mal die »Tagesschau«, neunmal den »Wochenspiegel« und sieben Sonderberichte, u.a. von Sportveranstaltungen.

19. April
Fernseh-Premiere des Kabarett-Programms »Die 10 war ihr Schicksal« der Berliner »Stachelschweine« mit Günter Pfitzmann, Achim Strietzel, Klaus Becker, Jo Herbst, Ingeborg Wellmann, Wolfgang Gruner, Inge Wolffberg und Rolf Ulrich.

25. April
Die ARD zeigt das Fernsehspiel »Der Biberpelz« (SFB, Buch und Regie: Werner Völger) nach Gerhart Hauptmanns Schauspiel. Darsteller sind u.a. Bertha Drews, Martin Held, Edith Hancke.

9.-13. September
Für das Deutsche Fernsehen reisen Walter Schmidt vom NWDR(Kameramann) und Norbert Mai (SFB-Kommentator) nach Moskau, um über die dortigen Verhandlungen von Bundeskanzler Konrad Adenauer mit der sowjetischen Regierung zu berichten.

3. Oktober
Peter von Zahn stellt den ersten Bericht in seiner Reihe »Bilder aus der Neuen Welt« vor.

14.-16. Oktober
Mitglieder der »Gruppe 47« sind beim SDR zu Gast. Sie diskutieren Kriterien für Fernsehspiele und das Fernsehprogramm.

 

1956 1. Januar
Peter Frankenfeld tritt in seiner neuen Fernsehshow »Bitte recht freundlich" auf.
Die Teilung des NWDR in den WDR und NDR ist vollzogen, im Mai werden beide Sender neue Mitglieder der ARD.

3. Januar
Aufnahme des regulären Programmbetriebs des DDR-Fernsehens.

16. Februar
Die amerikanische Serie »Rin-Tin-Tin« eröffnet die lange Reihe der Kaufproduktionen im Deutschen Fernsehen.

4. April
Die ARD zeigt das Fernsehspiel »Der Flüchtling« nach dem Schauspiel von Fritz Hochwalder in der Regie von Fritz Umgelter.

7. April
Die ARD strahlt Hans Gottschalks und Franz Peter Wirths Fernsehbearbeitung von Edgar Wallaces Erzählung»Der Hexer« aus.

28. April
Start der Fernsehlotterie »Die große Chance Nr. 100 000« zugunsten der ärmsten Kinder Berlins. Die Lotterie bekam später den Namen »Ein Platz an der Sonne«.

4. Mai
Der BR führt das Werbefernsehen ein. Der Reinerlös soll kulturellen Zwecken dienen.

Standfernseher FE 12/43 St der
Firma Telefunken, 1956

1. Oktober
Die »Tagesschau« wird von Montag bis Samstag ausgestrahlt (20.00 bis 20.15 Uhr).

27. Oktober
Im Wunschkonzert »Das Lied meines Lebens« mit Axel von Ambesser können sich Zuschauer von nun an Lieder wünschen, die einen besonderen Bezug zu ihrem Leben haben.

28. Oktober
Die Reihe »Ein Platz für Tiere« (HR) mit Bernhard Grzimek (Zoodirektor Frankfurt a. M.) läuft an. Spenden für den Tierschutz können von den Zuschauern nach den Sendungen auf entsprechende Konten eingezahlt, deren Nummern eingeblendet werden.
ARD-Ausstrahlungsbeginn der neuen Game-Show-Reihe mit Hans Joachim Kulenkampff: »Zwei auf einem Pferd«.

Dezember
Die Angleichung der Norm des DDR-Fernsehens an die in der Bundesrepublik ermöglicht den wechselseitigen Empfang der Programme.

 

1957 13. Januar
Die ARD zeigt Peter Beauvais' Fernsehspiel »Schinderhannes« (SWF) nach dem Schauspiel von Carl Zuckmayer. Zu den Mitwirkenden gehören Agnes Fink und Hans Christian Blech.

18. Januar
ARD-Ausstrahlungsbeginn von »Jazz gehört und gesehen« von und mit Joachim E. Berendt.

28. Januar
Die ARD beginnt mit der Ausstrahlung von »Panorama«, dem ersten zeitkritischen Magazin im Deutschen Fernsehen.

8. Februar
»Der Schallplattendieb« (SDR), ein Fernseh-Musical von Michael Pfleghar und Martin Walser hat Premiere.

11. März
Die ARD zeigt Erich Kubys Fernsehspiel »Der Test. Ein Spiel um Menschen und Elektronengehirne« (BR) in der Regie von Franz Josef Wild.

19. März
Mit dem Programm »... denn Sie müssen nicht, was sie tun« kommt die Münchener Lach- und Schießgesellschaft (mit Klaus Havenstein, Hans Jürgen Diedrich, Ursula Herking und Dieter Hildebrandt; Regie: Sammy Drechsel) erstmals ins Fernsehen.

1. August
In der SDR-Dokumentarfilmreihe »Zeichen der Zeit« wird der Beitrag Dieter Ertels, »Großkampftag«, ausgestrahlt. Ertel setzt sich mit dem kommerziellen Mißbrauch von Sport-Großveranstaltungen auseinander.

3. August
Während der »Großen Deutschen Rundfunk-, Fernseh- und Phonoausstellung« in Frankfurt a. M. tritt zum ersten Mal Otto Höpfner mit seiner Unterhaltungssendung »Zum Blauen Bock« im Samstagnachmittag-Programm auf.

7. September
Das Fernsehen des SDR sendet den ersten abendfüllenden deutschen Fernsehfilm, »Der Richter und sein Henker« von Friedrich Dürrenmatt (Regie: Franz Peter Wirth).

10. September
Mit ihrer Show »Bonsoir Kathrin« beginnt Caterina Valente ihre Fernsehkarriere.

1. Oktober
Jetzt sind in der Bundesrepublik mehr als eine Million Fernsehteilnehmer registriert.

11. Oktober
Beginn der täglichen Ausstrahlung der Nachrichtensendung des DDR-Fernsehens »Aktuelle Kamera«.

20. November
Die ARD zeigt das Fernsehspiel »Draußen vor der Tür« (NWRV) nach dem Hör- und Schauspiel von Wolfgang Borchert in der Regie von Rudolf Noelte.

24. November
Der BR zeigt in der ARD eine dreieinhalbstündige Fernsehinszenierung von Schillers Drama »Don Carlos« in der Regie von Fritz Umgelter.

 

1958 »Vater ist der Beste« mit Robert Young ist die erste Erfolgsserie aus den USA im deutschen Werbefernsehen.

23. Februar
ARD-Ausstrahlung des Fernsehspiels »Besuch aus der Zone« (Buch: Dieter Meichsner, H. Pigge, Rainer Wolffhardt).

6. März
Erste Fernseh-Direktübertragung aus Ost-Berlin von der Weltmeisterschaft im Hallenhandball.

14. März
Die Kriminalserie »Stahlnetz«, die sich mit tatsächlichen Kriminalfällen befaßt, beginnt. Die erste von Wolfgang Menge verfaßte Folge trägt den Titel »Nachtrag«, Regie: Jürgen Roland.

6. Juni
In der SDR-Dokumentarfilmreihe »Zeichen der Zeit« wird Dieter Ertels Beitrag »Der große Cannes-Cannes« gesendet, ein kritischer Kommentar zu den Filmfestspielen in Cannes.

12. September
Hans Hass startet seine Dokumentarreihe "Expedition ins Unbekannte«.

3. Oktober
Erstmals kommt das Ampex-Aufzeichnungsgerät im WDR-Regionalprogramm »Hier und Heute« zum Einsatz. Seine Möglichkeiten tragen zu entscheidenden Veränderungen im Bereich der Programmpräsentation bei.

5. Oktober
Start der erfolgreichen amerikanischen Serie »Fury« im Kinderprogramm.

8. Oktober
Das DDR-Fernsehen beginnt mit der Ausstrahlung eines Vormittagsprogramms.

8. Dezember
Industrielle und Zeitungsverleger gründen die »Freies Fernsehen GmbH« mit dem Ziel, in der Bundesrepublik ein werbefinanziertes Programm über eine zweite Fernsehkette aufzubauen.

 

1959 Februar
Der Sechsteiler »Soweit die Füße tragen« (Regie: Fritz Umgelter) wird zum Publikumserfolg. Ab 1959 kommt es zur verstärkten Ausstrahlung von Serien und Mehrteilern: u.a. sechsteilige Durbridge-Krimis im WDR, mehrteilige Romanverfilmungen (»Soweit die Füße tragen«, »Am grünen Strand der Spree«, Regie: Fritz Umgelter). Seit diesem Jahr werden vermehrt amerikanische Serien »Lassie«, »Union Pacific", "Texas Rangers« gesendet.

2. März
Vor Beginn der »Tagesschau« (NDR) werden die Weltnachrichten in einem Funf-Minuten-Block verlesen. Als Sprecher wird Karl Heinz Köpcke eingesetzt. Damit endet die Zeit der bloßen Kommentierung von Filmausschnitten.

1. April
Nahezu alle Fernsehsender der Bundesrepublik füllen nun die Zeit von 19.30 bis 20.00 Uhr mit Werbung.

16. April
ARD-Ausstrahlung von Paul Verhoevens Fernsehspiel »Nachtasyl« (HR) nach der Vorlage von Maxim Gorki.

21. Mai
Der Saarländische Rundfunk (SR) wird in die ARD aufgenommen. Die ARD plant ein zweites öffentlich-rechtliches Fernsehprogramm. Bundeskanzler Adenauer lehnt dieses Vorhaben ab.

 


Verwendung mit freundlicher Genehmigung des Verlages - Quelle:

Peter Paul Kubitz
DER TRAUM VOM SEHEN
Zeitalter der Televisionen
Ein kulturgeschichtlicher Spaziergang zum Fernsehen
Hrsg. von Peter Hoenisch und TRIAD Berlin
Das Lese- und Bilderbuch zur gleichnamigen Ausstellung im Gasometer Oberhausen (31.05.-15.10.1997)
ISBN 90-5705-054-4
Verlag der Kunst Dresden, Amsterdam

Bitte beachten Sie auch die weiteren Werke des Verlages.

Informationsquellen (Angabe im obigen Buch):
Jahrbücher von ARD und ZDF; Aktualisierte Fassung der »Chronik der Programmgeschichte des deutschen Fernsehens« von Joan Kristin Bleicher (Universität-GH Siegen, 1992); »Medienbox« von ARD und ZDF, 1996; Genealogie der Fernsehtechnik von Joseph Hoppe in »TV-Kultur«, Verlag der Kunst, Berlin 1997; RTL Television, 1997.

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